Selbst geschäftsführende Gesellschafterin eines mittelständischen Maschinenbau-Unternehmens.
Alles selbst in der Praxis ausprobiert und umgesetzt.
New Work-Ansätze für kaufmännische und Fertigungs-MitarberInnen
Als ich im Jahr 2019 das Maschinenbau-Unternehmen meiner Eltern übernahm, fand ich ein Unternehmen vor, dass hierarchisch geführt wurde, in dem es bis dahin keine strategische Planung und keine geplante Entwicklung der MitarbeiterInnen gab. Ein klassischer Mittelständler eben.
Das Hauptgeschäft bestand aus der Überholung und Modernisierung von Gebrauchtmaschinen. Die Neumaschinen waren zwar entwickelt, aber es gab keine Prozesse für deren Bau. Es gab keinen Plan, wie es die nächsten Jahre weitergehen soll und als Arbeitgeber waren wir eher verschrien als beliebt.
Ich wusste, dass ich das Unternehmen in die Zukunft führen, ich wusste aber auch, dass ich vieles anders machen möchte. Denn das klassische Modell mit hierarchischer, impulsiver Führung ohne Strategie und klarer Linie entsprach nicht meinen Werten.
Zusammen mit meiner Co-Geschäftsführerin entwickelte ich ein Konzept auf Grundlage des Buchs „Reinventing Organizations“ von Frederic Laloux. Da ein Maschinenbau-Unternehmen keine Agentur oder kein IT-Start-up ist, haben wir das Konzept an unsere Herausforderungen angepasst: unterschiedliche berufliche und Bildungshintergründe, Zurückhaltung gegenüber Veränderungen, schrittweise Übernahme von Eigenverantwortung. Unser Credo war von Anfang an: der Mensch im Mittelpunkt. Wie können wir unsere Arbeitsweise so gestalten, dass sie den Mensch und sein Leben und seine Herausforderungen berücksichtigen und darauf basierend ein wirtschaftliches Unternehmen entwickeln?
Im Herbst 2019 bereiteten wir alles für die Transformation des Unternehmens vor. Und Anfang 2020 kam Corona. Nun mussten wir gemeinsam mit dem Team nicht nur die Transformation meistern, sondern auch eine große Krise (die nicht die letzte sein sollte).
In dieser Zeit haben wir intern an unserer Art der Zusammenarbeit gearbeitet, Prozesse erstellt und optimiert, unsere Werte, unser Employer Branding und unser Angebotsportfolio überarbeitet. Wir haben uns angewöhnt, für alles offen zu sein, Methoden und Wege zu gehen, die versprechen uns zu verbessern, sie aber auch wieder zu verlassen, wenn sie für uns nicht funktionieren.
Die Arbeit, Mühe und Geduld hat sich ausgezahlt. Die Zusammenarbeit klappt besser denn je und wir entwickeln und individuell und als Team ständig weiter. Als Krönung unserer Transformation haben wir die 4-Tage-Woche für das gesamte Team eingeführt. Nach einem Jahr Test sind wir dabei geblieben und es funktioniert.
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